Ganz ohne Theorie geht es ja doch nicht.
Würzekochen
Beim Würzekochen gibt es einige Punkte zu beachten, die das Aroma, die Haltbarkeit und die Qualität des Bieres beeinflussen können:
– Die Würze sollte sprudelnd kochen, damit unerwünschte Eiweißstoffe und andere Verunreinigungen ausfallen und entfernt werden können.
– Der Deckel muss beim Würzekochen offen sein, damit die flüchtigen Stoffe aus der Würze entweichen können. Diese Stoffe können sonst zu unerwünschten Geschmacksfehlern oder Säurebildung im Bier führen. Außerdem kann ein geschlossener Deckel das Überkochen der Würze begünstigen, was ebenfalls zu Qualitätsverlusten führen kann.
– Die Würze sollte nicht überkochen, da dies zu Schaumbildung, Farbveränderung und Geschmacksverlust führen kann. Um dies zu vermeiden, sollte man die Würze langsam erhitzen und ständig beobachten.
– Die Würze sollte nicht zu lange kochen, da dies zu einer zu hohen Verdunstung, einer zu hohen Stammwürze und einem zu dunklen Bier führen kann. Die optimale Kochzeit liegt je nach Biersorte zwischen 60 und 120 Minuten.
– Die Würze sollte mit Hopfen versetzt werden, um dem Bier Bitterkeit, Aroma und Konservierung zu verleihen. Die Hopfengabe erfolgt je nach gewünschtem Ergebnis in mehreren Etappen während des Kochens.
Flüchtige Stoffe sind Stoffe, die leicht verdampfen oder gasförmig werden. Sie können organischen oder anorganischen Ursprungs sein und verschiedene chemische Eigenschaften haben. In der Würze können flüchtige Stoffe aus dem Malz, dem Hopfen oder dem Wasser stammen. Einige flüchtige Stoffe sind erwünscht, weil sie dem Bier Aroma verleihen, andere sind unerwünscht, weil sie dem Bier einen unangenehmen Geschmack oder Geruch geben können.Flüchtige Stoffe, die dem Bier Aroma verleihen, sind zum Beispiel Alkohol, Ester, Aldehyde oder Terpene . Diese Stoffe entstehen vor allem durch die Gärung der Hefe oder die Hopfengabe . Flüchtige Stoffe, die dem Bier einen unangenehmen Geschmack oder Geruch geben können, sind zum Beispiel Essigsäure, Buttersäure, Schwefelwasserstoff oder Dimethylsulfid . Diese Stoffe entstehen vor allem durch bakterielle Verunreinigungen oder unzureichendes Kochen der Würze.