Ganz ohne Theorie geht es ja doch nicht.
Sensorik
Bier gilt als simples Getränk. Mitnichten. Im Gegensatz zum Wein, mit seinen circa 900 Aromastoffen, sind im Bier weit über 2500 Aromen nachzuweisen. Das macht Bier zu dem eigentlich komplexeren Getränk. Um ein Bier in seiner vollen Pracht genießen und beurteilen zu können, bedarf es einiger Grundsätze und auch etwas Erfahrung. Aber jeder kann es lernen und am Ende ist es der persönliche Geschmack, der zählt.
Vorab gibt es folgende Faktoren zu beachten, die ein Tasting beeinflussen können. Solltet ihr mehrere unterschiedliche Bier(-stile) an einem Abend probieren, bedenkt die Reihenfolge. Fangt mit einem vermeintlich leichten und Alkohol-schwachen Bier an und arbeitet euch langsam in die dunkle, starke Richtung. Geht mit einem möglichst neutralen Geschmack in das Tasting. Das heißt esst am besten keine intensiven Speisen in denen Knoblauch oder Zwiebeln verwendet wurden – und verzichtet ebenso auf die Zigarette „davor“.
Bedenkt, dass Alkohol die Sinne benebeln kann. Trinkt zwischendurch ausreichend Wasser, um Geschmacksknospen und euch etwas zu entlasten. Benutzt ein möglichst optimales Glas, wie z.B. einen dickbauchigen Teku-Pokal und spült dieses nach jedem Bier mit Wasser aus.
Beachtet die Servier-Temperatur eines Bieres. Die meisten Brauereien schreiben die empfohlene Temperatur auf Flasche oder Dose. Generell gilt aber, dass man hellere und leichtere Biere kühl trinken sollte (ca. 7°C), sobald sie komplexer, dunkler oder stärker werden, können sie ein paar Grad mehr vertragen (ca. 12°C). Experimentiert etwas herum und lasst ein Glas einige Minuten stehen und probiert das Bier dann noch einmal, um die Entwicklung zu erleben. Habt ihr diese Punkte im Hinterkopf, kann es mit den vier wichtigen sensorischen Faktoren losgehen.
1. OPTIK
Die optische Erscheinung eines Bieres sollte nicht unterschätzt werden. Nicht nur, dass ein frisches Bier im Glas Lust auf das Trinken macht, sondern die Farbe und Trübung deuten bereits Geschmack und Bierstil an. Dabei kann das Bier in der Farbe von tiefschwarz, kastanienrotbraun, bernsteinfarben oder strohgelb reichen. Auch die Trübung ist ein wichtiges Indiz. Ist es trübe, opak oder glasklar. Was passiert im Bier: Ist es sehr sprudelig, spritzig oder eher flach? Der Bierschaum ist nicht nur Geschmacksträger, sondern auch ein Zeichen von Qualität. Farblich kann der Schaum von reinweiß bis zu hellbraun reichen, dabei fest und feinporig sein, oder schnell einfallen und unregelmäßig grobporig.
2. AROMA
Die meisten Aromen nehmen wir über unsere Nase und unseren Mund auf, da beide Organe miteinander verbunden sind. Ein Bier kann im Geruch stark hopfig-fruchtig sein im Geschmack aber einen prägnanten Malzkörper aufweisen. Damit ein Bier also seinen vollen Geschmack preisgeben kann, ist es wichtig, dass man es optimal mit beiden Sinnen wahrnehmen kann. Ein geeignetes Glas zu verwenden ist daher für den maximalen Trinkgenuss zu empfehlen. Für jeden Bierstil gibt es ein optimiertes Glas. Ein Teku-Pokal ist ein Allrounder und eignet sich hervorragend dazu, alle Sinne bestmöglich nutzen zu können.
3. GESCHMACK
Die geschmackliche Wahrnehmung ist der sensorische Faktor, der sich während des Probierens eines Bieres stets verändern kann. Lasst euch Zeit und scheut nicht davor, das Bier auch mal einige Minuten ruhen zu lassen.
Habt ihr allerdings einen Schluck genommen, beachtet das Mundgefühl, bzw. die Rezenz des Bieres. Es kann weich, prickelnd, oder cremig und viskos sein. Der Körper kann unterschieden werden in schlank, leicht oder vollmundig intensiv. Wie schmeckt das Bier auf der Zungenspitze? Sind hier Bitterkeit oder bestimmte Aromen auszumachen und verändert sich der Geschmack im Mund?
Der Abgang kennzeichnet den bleibenden Eindruck und Geschmack des Bieres beim Schlucken. Dieser kann schnell verfliegen, oder aber optimalerweise noch ein Weilchen im Mund- und Rachen raum hängenbleiben.
4. UMFELD/AMBIENTE
Nicht zu unterschätzen und durchaus wichtig ist das Ambiente und der Zeitpunkt, zu dem das Bier getrunken wird. Um ein optimales Erlebnis zu garantieren, sollte man sich wohl fühlen und alle Sinne sollten klar sein. Eine gute Stimmung und nette Gesellschaft hebt nicht nur den Spaß am Probieren, sondern beeinflusst auch das eigene Geschmackserlebnis.
Bedenkt, dass es kein „falsch“ oder „richtig“ gibt. Jeder hat eine andere Erfahrung und Empfindung. Diese Empfindungen können allerdings geschult werden und entwickeln sich bei jedem bewussten Tasting weiter.
Nun aber genug der Theorie.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Probieren und erleben neuer Bierstile.